Die bulgarische Verfassung garantiert die Religionsfreiheit. Allerdings wird das Orthodoxe Christentum als traditionelle Religion Bulgariens hervorgehoben. Die Trennung von Staat und Religion ist laut Verfassung Pflicht, der Staat muss sich in allen religiösen Angelegenheiten neutral verhalten.
Konfessionen
Ungefähr 4,4 Millionen der Bulgaren gehören der Bulgarisch-Orthodoxen Kirche an, das sind 76% aller Gläubigen. 577.000 Muslime leben in Bulgarien, 64.000 Menschen gehören dem protestantischen Glauben an und 49.000 sind katholisch. Weiterhin gibt es 5000 Juden in Bulgarien sowie 6000 Anhänger anderer Glaubensrichtungen. 272.000 der Bulgaren bezeichnen sich selbst als Atheisten. Bei der Volkszählung im Jahr 2011 haben 21,8% der Bevölkerung keine Angabe zu ihrer Religionszugehörigkeit gemacht. Insgesamt ist Bulgarien also kein besonders religiöses Land. Dies steht im engen Zusammenhang mit der kommunistischen Ära des Landes.
Die Bulgarisch-Orthodoxe Kirche
Die meistverbreiteste Religion in Bulgarien ist die Orthodoxe Glaubensrichtung. Die meisten der grandiosen bulgarischen Kirchen, Kathedralen und Klöster sind Institutionen der Orthodoxen Kirche. Das größte Kloster in Bulgarien ist das Rila-Kloster. Während der kommunistischen Ära war die Bulgarisch-Orthodoxe Kirche ein besonderes Ziel der Verfolgung. Erst nach dem Fall des Eisernen Vorhangs konnte sich die Orthodoxe Kirche in Bulgarien rehabilitieren. Sie gilt als Bewahrerin der Nationalgeschichte und der nationalen Identität. Zum neuen Oberhaupt der Bulgarisch-Orthodoxen Kirche wurde 2013 der Patriarch Neofit gewählt.